Forschung: Warum Missbrauchsopfer zu Tätern werden

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Forschung: Warum Missbrauchsopfer zu Tätern werden

Nicht selten werden Menschen, die als Kind missbraucht worden sind, später selbst zu Tätern, wenn sie eigenen Nachwuchs haben. Warum das so ist und wie sich das verhindern lässt, wollen jetzt deutsche Forscher herausfinden.

Damit Kindesmissbrauch vermieden wird, hat die Berliner Charité gemeinsam mit der Uniklinik Heidelberg, der Uni Magdeburg und der RWTH Aachen ein neues Forschungsprojekt gestartet.
„Das Projekt ‚Von Generation zu Generation‘ hilft, die Ursachen für Gewaltanwendung innerhalb von Familien besser zu verstehen und zu einem Therapieansatz zu kommen. Es trägt damit zum Schutz der Kinder und zu einer Kultur des Hinschauens bei“, so Forschungsstaatssekretär Helge Braun am Donnerstag in Berlin.

Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben im Rahmen des Forschungsnetzes „Missbrauch, Vernachlässigung und Gewalt im Kindes- und Jugendalter“.

Wer in der Kindheit oder Jugend Opfer von Missbrauch und Vernachlässigung durch enge Bezugspersonen wurde, wird später oft bei den eigenen Kindern Täter.

„Die Übertragung von Gewalt in die nächste Generation beobachten wir leider häufig in der Klinik“, sagte Professor Felix Bermpohl von der Psychiatrischen Uniklinik der Charité.

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