Landespsychologenkonferenz Wangen – eine tolle Veranstaltung

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Landespsychologenkonferenz Wangen – eine tolle Veranstaltung

Bereits beim Austausch auf unserer 34. Landespsychologenkonferenz in Konstanz entstand die Idee, eine der nächsten Konferenzen während der Landesgartenschau in Wangen durchzuführen. Wir fragten bei Monika Stöhr an, die gleich zustimmte und legten einen Termin fest.

Bei der Planung dieser 36. Landespsychologenkonferenz auf dem Gelände der Landesgartenschau in Wangen zum Thema Klima und psychische Auswirkungen, war uns im Vorstand klar, dass dies für unsere Mitglieder und Gäste ein einzigartiges Erlebnis werden würde. Dies auch deshalb, da die beiden Referierenden zu diesem hochaktuellen Thema ein Projekt des ZfP Weissenau/Uni Ulm in der Region Wangen selbst durchführen, bei dem eine spezielle Klimasprechstunde angeboten wird.

Monika Stöhr und Hans Knoblauch betonten in ihrem Vortrag die Dringlichkeit, Strategien und spezifische Beratungsangebote zu entwickeln und bereitzustellen. Viele Menschen, die die Klimaambulanz oder auch psychotherapeutische Hilfe aufsuchen, fühlen sich durch die aktuellen Klimaentwicklungen besonders hilflos und bedroht. Psychotherapeut:innen sollten sich deshalb dringend mit diesem Thema beschäftigen und konkrete Pläne und Handlungsmöglichkeiten zum Erhalt psychischer Gesundheit entwickeln.

Empfehlungen von Monika Stöhr und Hans Knoblauch:

  • Informiert bleiben, aber nicht überwältigt werden: Informieren Sie sich bewusst über den Klimawandel.
  •  Unterstützung in der Gemeinschaft suchen: Suchen Sie Unterstützung in der Gemeinschaft und nutzen Sie soziale Netzwerke zur Bewältigung.
  • Gesunde Bewältigungsstrategien entwickeln: Entwickeln Sie gesunde Bewältigungsstrategien wie regelmäßige Bewegung und Entspannungstechniken.
  •  Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Erwägen Sie bei starken Belastungen professionelle Hilfe durch Psychologen oder Therapeuten.
  • Emotionale Berührung zulassen: Lassen Sie sich von den Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels emotional berühren und tauschen Sie sich darüber mit anderen aus.
  •   Selbstfürsorge und „Wohlfühl-Zeit“: Verbringen Sie Zeit in der Natur und mit positiven Aktivitäten, um Kraft zu tanken.
  •  Kognitive Dissonanz hinterfragen: Hinterfragen Sie Ihre Bedürfnisse und suchen Sie klimaschonendere Alternativen.
  • Effektive Handlungsmöglichkeiten erkennen: Überlegen Sie, wie Sie am besten zum Klimaschutz beitragen können.

In Vorbereitung unserer Tagung hatten wir Kontakt zu Kolleg:innen aus dem Raum Allgäu/Bodensee/Oberschwaben aufgenommen, die sich im Rahmen einer recht aktiven Regionalgruppe Psy4F (Psychologist for Future) regional und auf Bundesebene engagieren. Diese boten auf einem Infostand weitere Informationen und Bücher an und informierten kurz zu ihrem Engagement in der Region.

Der rege Austausch untereinander zeigte nochmal deutlich das persönliche und berufliche Interesse am Thema und nicht zuletzt auch die persönliche Betroffenheit in der Region durch die zuletzt starken Überschwemmungen.

Dietrich Munz, frisch wiedergewählter Präsident der Landespsychotherapeutenkammer, ging im bewährten Programmpunkt „Kammer im Gespräch“ auf die berufspolitischen Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene ein. Es ist immer wieder spannend und wertvoll, die aktuellen Themen aus der Berufspolitik aus erster Hand zu erfahren. Dietrich Munz ging im anschließenden Austausch auch mit umfassendem Hintergrundwissen und hervorragender Sachkenntnis auf alle Fragen der Teilnehmenden ein. Erik Nordmann, neugewähltes Mitglied im Vorstand der LPK und dort zuständig für die Klimathematik, ging ergänzend auf das geplante Fortbildungscurriculum Klima (-krise) und Psyche der Bundespsychotherapeutenkammer ein.

Eine Redakteurin des Südfinder für die Region Wangen informierte sich zur Tagung, interviewte die Referenten und berichtete im regionalen Südfinder dann zeitnah zur Tagung.

Ein weiteres Highlight war die anschließende Führung durch das Gelände der Gartenschau. Dies besonders dadurch, dass der Gruppenführer selbst viele Details zu dem ehemaligen Industriegelände mit Werkswohnungen schildern konnte, und mit vielen Details zum Leben der damaligen „Gastarbeiter“ und viel Humor durch das Gelände führte. Immer wieder wies er auch auf die Spuren der Überflutung der Argen auf dem Gelände hin und dies machte die Folgen des Klimawandels direkt sichtbar.

Trotz des Wagnisses belegten die abschließenden Rückmeldungen der Teilnehmenden, dass dieser Tag als einzigartiges Erlebnis in die Geschichte der Landespsychologenkonferenzen eingehen wird.